Das Leben mit berauschenden Substanzen ist so alt wie die Menschheit. Es gab nie eine Kultur ohne Drogen und es gibt auch keine Hinweise, dass es in Zukunft eine rauschfreie Gesellschaft gibt. Wurden in alten Kulturen eher Substanzen aus der Natur benutzt (Opium,  Hanfprodukte, Cocablätter, Stechapfel, Fliegenpilze u.ä.) so spielen Alkohol (Bier, Wein, Opiate etc.) ab Beginn unserer Zeitrechnung und seit der Industrialisierung, immer mehr synthetische Drogen, Psychopharmaka und neue psychoaktive Stoffe eine Rolle.

Über die Bewertung als legale bzw. illegale Droge versuchten Gesellschaften immer wieder bekannte Formen des Missbrauchs einzudämmen, mit zweifelhaftem Erfolg. Die Prohibition in den USA war gleichzeitig die Geburtsstunde der organisierten Kriminalität.

Selbstverständlich muss eine Gesellschaft auch über eine Legalbewertung deutlich machen, welches Verhalten sie will und welches nicht.

Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass unsere legalen Drogen wie Alkohol, Nikotin und Medikamente, obwohl gesellschaftlich seit Hunderten von Jahren integriert, ein Missbrauchspotential haben und ein hoher Anteil unsere Mitmenschen suchtkrank sind. Ca. 3,4 Millionen Menschen haben eine alkoholbezogene Störung nach psychiatrischen Diagnostikkriterien (Missbrauch oder Abhängigkeitserkrankung). Hinzu kommen ca. 7.8 Mio mit riskanten Konsummustern. Geschätzt sind ca. 1.4 Millionen Menschen abhängig von Medikamenten und ca. 319.000 Personen sind abhängig von illegalen Substanzen. Die Anzahl der pathologischen Spielerinnen und Spieler in Deutschland wird auf 100.000 bis 170.000 geschätzt (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, DHS: Stand 2018).           

Wir stehen in Deutschland an der Spitze der Alkoholkonsumierenden und es wird schätzt, dass 10 % der Bevölkerung suchtkrank sind. Laut DHS (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen) sterben mehr als 74.000 Menschen pro Jahr durch zu viel Alkohol.  An illegalen psychoaktiven Substanzen starben zum Beispiel im Jahr 2017 1.272 Menschen (Rheinland-Pfalz: 51 Menschen).

Problematischer Gebrauch und Abhängigkeit von Suchtmitteln aller Art haben sich auf einem hohen Nieveau eingependelt (jeweils aktuelle Fakten hierzu siehe auf www.dhs.de/datenfakten.html). .

So wie die Sucht ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, so müssen auch alle gesellschaftlichen Kräfte aktiviert werden, um mit diesem Problem verantwortlich umgehen zu können.